(Hühnerweide, 14.09.2015) Sie gehörte zu den ersten Siedlerinnen der Hühnerweide. Ihre Visionen eines glücklichen Kollektivs werden von den verbleibenden und nachfolgenden «Feng Shui»-Hühnern stets mit leuchtenden Augen und stolz geschwelltem Kamm weitergetragen.
Aufgeplustert und halb apathisch ist Gerda, das zahmste der drei «Feng Shui»-Hühner, herumgestanden. Sie war die zahmste der drei «Feng Shui»-Hühner und ist den Tierpflegern jeweils freudig entgegen gesprungen – in Erwartung von toten Fliegen, getrockneten Regenwürmern oder anderen Köstlichkeiten. Sie war das unbestrittene Leithuhn, an dem sich die beiden anderen orientierten. Nun ist sie tot. Ausgezehrt durch einen schlimmen Durchfall, dessen Ursache nicht geklärt werden konnte. Möglicherweise hat sie sich im Abwehrkampf gegen eine böse Katze verletzt und infiziert (vgl. Neuigkeit vom 04.09.2015). Nachbarn der Hühnerweide hatten den felinen Übergriff gesehen und mussten den bedrängten Hühnern mit Steinwerfen zu Hilfe kommen. Nur mit Not konnte das Katzenvieh vertrieben werden. Gegen die Hypothese, dass sie das Huhn bei der Spatzenkolonie mit Parasiten oder einer Krankheit angesteckt hat, spricht die Gesundheit der beiden anderen Hühner. Diese haben immer wieder versucht, ihre Genossin zum Mitwandern in der Gruppe zu bewegen. Schliesslich hat das kranke Tier das Hühnerhaus auch tagsüber nicht mehr verlassen, sogar als es sich nicht mehr auf der Holzstange halten konnte. Entkräftet ist es im Hühnerhaus im Alter von gut zwei Jahren gestorben.
© «Feng Shui»-Huhn, www.fengshuihuhn.ch