FengShui-Huhn

Die Wand

(Hühnerweide, 05.05.2018) «Die Wand» von Marlene Haushofer wurde im Literaturkreis der «Feng Shui»-Hühner intensiv und recht emotional besprochen.

In ihrem wöchentlichen Literaturkreis haben die «Feng Shui»-Hühner Marlene Haushofers Roman «Die Wand» besprochen. Brigitte fühlte sich von der Passage, wo die Protagonistin des Romans zum ersten Mal mit der Wand in Berührung kommt, besonders angetan: «Verdutzt streckte ich die Hand aus und berührte etwas Glattes und Kühles: einen glatten, kühlen Widerstand an einer Stelle, an der doch gar nichts sein konnte als Luft.» Brigitte verglich diesen Text-Ausschnitt mit den Erfahrungen ihres Alltags. Wie oft habe sie schon dieses Gefühl einer unsichtbaren Grenze gehabt. Jedes Mal, wenn sie mit ihrem Schnabel dagegenpicke, gebe es einen dumpfen Ton und gleichzeitig einen kurzen, harten Schlag in den Kopf, obwohl doch nur Luft zwischen ihr und einer fremden Landschaft sein müsse. Kritik am Konzept der Hühnerweide wollte Brigitte damit jedoch nicht äussern, sondern vielmehr auf ihr seltsames, aber in keiner Weise beklemmendes Empfinden der Abgeschlossenheit – vielleicht sogar in einem algebraischen Sinne – hinweisen.

Die Wand
Pepito (vorne) und Brigitte auf ihrem Spaziergang entlang der unsichtbaren Wand

Ganz ungeduldig freuen sich die «Feng Shui»-Hühner nun auf den Filmabend, bei dem die Literaturverfilmung des Haushofer-Romans von 2012 auf dem Programm steht. Einen Trailer dazu haben sie sich im Hühnerhaus bereits mehrfach angeschaut.

© «Feng Shui»-Huhn, www.fengshuihuhn.ch